Werder dank Naldo 1:0 gegen St. Etienne

Trotz zahlreicher Großchancen fährt der Fußball-Bundesligist SV Werder Bremen nur mit einem knappen 1:0 (1:0)-Polster zum UEFA-Pokal Rückspiel nach St. Etienne.

Dabei scheiterte die Elf von Coach Thomas Schaaf zum wiederholten Male an der mangelnden Chancenverwertung. Der SVW vergab nach dem Führungstreffer in der 20. Minute durch Naldo massig Chancen, das Ergebnis gegen den Tabellen-17. der französischen Liga noch weiter auszubauen. Vor 30.116 Fußball-Fans im Weserstadion durften sich die Platzherren in einer mäßigen ersten Spielhälfte bei ihrem Schlussmann Tim Wiese bedanken, dass sie am 19. März mit einem Vorsprung nach Frankreich reisen können. Beide Teams spielten mit Trauerflor in Gedenken an die Toten des Amoklaufs in Winnenden und Wendlingen. Das Spiel begann nach einer Schweigeminute.

Die Gastgeber mussten ohne Mesut Özil und Per Mertesacker (Grippe) antreten. Mannschaftskapitän Frank Baumann rückte für den Nationalspieler in den Kader. Allerdings wird er nach seiner Gelben Karte in der 68. Minute im Rückspiel fehlen. Naldo, in der Liga gesperrt, durfte von Beginn an mitwirken. Und der Rot-Sünder machte diesmal positiv von sich reden. Als sich die Abwehrspieler der Gäste im eigenen Sechzehner intensiv mit Diego beschäftigten, nutzte sein Landsmann die Gelegenheit und zirkelte das Spielgerät unbedrängt ins Gehäuse. Pech hatte Daniel Jenssen, der nach 13 Minuten nach einem Ellbogencheck mit blutender Nase ausgewechselt werden musste, für ihn kam Aron Hunt.

Angetrieben vom quirligen Diego bestimmte Werder wie zu besten Zeiten Spiel und Tempo – nur die Tore fehlten. Vor allem Almeida hatte das Glück nicht gepachtet, und auch Frings klebte bei einem Schuss aus halbrechter Position das Pech am Stiefel. Mustapha Bayal Sall klärte auf der Linie und Keeper Jeremie Janot konnte Diegos Nachschuss über die Latte lenken. Im Gegenzug musste Tim Wiese nach einem langen Pass der Gäste buchstäblich Kopf und Kragen riskieren. Zehn Meter vor seinem Strafraum klärte der Nationalspieler souverän per Kopf. Die einzige Chance der Franzosen durch einen um die Mauer gezirkelten Freistoß von Paulo Machado holte Wiese in der 40. Minute aus der linken unteren Ecke.

Der Bremer Aaron Hunt (l) in Aktion gegen
Blaise Matuidi vom AS Saint Etienne.

Aus der Kabine kam Saint Etienne mit dem sichtbaren Willen, gegen die nachlässig agierenden Bremer mehr für die Offensive zu tun. Doch die Werder-Abwehr stand ordentlich – und Wiese hielt fehlerlos. Im Spielaufbau aber fehlte die Präzision, so dass auch Claudio Pizarro nicht wie gewohnt glänzen konnte. Der Matchwinner gegen den AC Mailand agierte glücklos. Der Peruaner konnte nicht nachweisen, dass ihm die Affäre um seinen Geschäftspartner Carlos Delgado, in die auch Werder-Chef Jürgen Born involviert sein soll, nicht doch die nötige Konzentration raubt. So auch in der 66. Minute, als er mit einem strammen Schuss Janot nicht überwinden konnte.

Diego (m) und Claudio Pizarro (r) freuen sich
mit dem Torschützen Naldo über das 1:0.

In der starken Phase der Franzosen konnte sich Werder auf Wiese verlassen, der sich mutig in die Schüsse warf und Werder so vor dem Ausgleich bewahrte. Auf der anderen Seite gingen die Bremer wie in der Bundesliga fahrlässig mit ihren Möglichkeiten um, obwohl sie bis zum Schluss nicht nachließen, den Vorsprung zu erhöhen. Doch auch die Hereinnahme von Markus Rosenberg (59. für Almeida) brachte nichts, zumal auch Diego merklich nachließ.

Werder legte zu Beginn des Spiels
eine Schweigeminute ein.