UEFA Cup: Werder lässt sich von St. Etienne nicht verwirren

Wird Werder Bremens UEFA-Cup-Kontrahent St. Etienne tatsächlich freiwillig verlieren – oder benutzt der Coach nur einen Psycho-Trick? Trainer Alain Perrin hat den Fußball-Bundesligisten vor dem Rückspiel mit der Aussage verwirrt, er wolle nicht weiterkommen, denn es sei “lästig”.

Club-Boss Klaus Allofs lässt sich dadurch nicht verwirren und schenkt der Aussage keinen Glauben: “Die werden nicht den Schalter umlegen und nicht sagen, dass sie jetzt verlieren wollen.” Chefcoach Thomas Schaaf meinte: “Bei allen Äußerungen, die er macht, ich glaube, dass er erfolgreich sein will.”

Die Werder-Verantwortlichen wollen dafür sorgen, dass die Akteure sich von Perrins Worten nicht beirren lassen und nach dem 1:0-Erfolg im Hinspiel konzentriert zu Werke gehen. “Das wird trotz der Aussagen von Perrin kein Spaziergang“, meinte Allofs und fügte hinzu: “Wir werden unsere Spieler darauf vorbereiten. Sie dürfen sich nicht zu sicher fühlen.”

Etienns Übungsleiter sagte in der “L’Équipe”: “Der UEFA-Cup ist eine lästige Aufgabe. Wir werden im Spiel gegen Werder gar nicht versuchen, die nächste Runde zu erreichen.” Perrin klagte insbesondere deswegen, weil sein Club auf dem drittletzten Platz rangiert und momentan alle Hände voll mit dem Abstiegskampf zu tun hat. Für den Coach bringt der “Europapokal einige Nachteile“, und verwies dabei auf vier im UEFA-Cup verletzte Akteure. “Wir können keine Spieler mehr verlieren. Wir können es uns nicht erlauben, Risiken einzugehen gegen Bremen.”


Trainer Thomas Schaaf kommentierte: “Ich glaube, dass keine Mannschaft antritt, um so ein Spiel herzuschenken.” Er kündigte an: “Wir werden wach sein und uns nicht ablenken lassen.” In St. Etienne will Werder den Aufwärtstrend der vergangenen Wochen fortsetzen. Der Club blieb zuletzt in internationalen Spielen fünfmal in Serie unbesiegt und überzeugte in der Liga mit einer Gala-Vorstellung beim 4:0 über den VfB Stuttgart. “Ich glaube schon, dass es jetzt aufwärts geht“, meinte Frings: “Der Trend geht nach oben.”

In der französischen Industrie-Stadt müssen sich die Werder-Profis jedoch auf 30 000 enthusiastische Zuschauer einstellen. “Wir wissen, was uns da erwartet“, sagte Allofs. “Das ist ein Hexenkessel, da ist es schöner, wenn man ein Polster hat.” Obwohl schon ein Unentschieden reichen würde, wollen sich die Bremer “nicht hinten reinstellen“, so Allofs: “Wir wissen, dass wir unsere Chance im Spiel nach vorne suchen müssen.”

Immerhin kann Schaaf seine Stamm-Innenverteidigung einsetzen. Nationalspieler Mertesacker ist nach einer Grippe wieder fit und kann neben Naldo spielen, der in der Bundesliga noch gesperrt ist. Da aber Fritz und Pasanen ausfallen, muss der Coach auf den Außenverteidiger- Positionen umbauen und wird wahrscheinlich Innenverteidiger Sebastian Prödl rechts aufstellen. Genug Auswahl hat der Coach im Mittelfeld, obwohl Kapitän Frank Baumann gesperrt und Daniel Jensen verletzt ist.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

AS St. Etienne: Janot – Varrault, Bayal, Tavlaridis, Sauget – Machado, Hautcoeur – Mirallas, Dernis – Gomis, Grax

Werder Bremen: Wiese – Prödl, Mertesacker, Naldo, Boenisch – Frings – Tziolis, Özil – Diego – Pizarro, Rosenberg

Schiedsrichter: Tudor (Rumänien)