UEFA-Cup: Stuttgart scheitert am Titelverteidiger

Fußball-Bundesligist hat in der Zwischenrunde des UEFA-Cups seinen Meister im Titelverteidiger Zenit St. Petersburg gefunden. Die viel zu lange ideenlos und zurückhaltend agierenden Gastgeber aus dem Schwabenland unterlagen auch das Rückspiel mit 1:2 (0:1) und schieden aus dem internationalen Wettbewerb aus.

In der 80. Minute markierte der eingewechselte Neuzugang Timo Gebhart den 200. UEFA-Cup-Treffer und glich damit die Führung der Gäste durch Igor Semschows (42.) aus. Doch in der 86. Minute besorgte Viktor Faysulin die Entscheidung zu Gunsten der Russen. Die Gäste bestimmten auch ohne den gelbgesperrten Mannschaftskapitän Anatoli Timoschtschuk vor 34.500 Fußball-Fans in der Mercedes-Benz-Arena über weite Strecken das Geschehen. Der Cup-Verteidiger trifft nun im Achtelfinale auf Udinese Calcio, die sich gegen Lech Posen durchsetzen konnten.

Wir haben uns das Aufgebaute selber eingerissen, dass darf auf dieser Ebene nicht passieren“, meinte Teamchef Markus Babbel. Von seinen Schützlingen war besonders in den ersten 45 Minuten zu wenig zu sehen, um Zenit ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Nach dem 0:1-Rückstand blieb die erhoffte Offensive der Schwaben lange Zeit aus. “Natürlich bin ich sehr enttäuscht. Wir wollten weiterkommen und hatten auch die Chancen dazu. Im Hinspiel waren wir die bessere Mannschaft und heute genauso gut“, sagte Angreifer Mario Gomez. “Wir haben vieles probiert und haben uns die Zähne ausgebissen“, meinte Kapitän Thomas Hitzlsberger.


Die wegen Verletzungen umgebaute VfB-Viererkette musste sich zunächst kaum Zenit-Angriffen erwehren. Rechtsfuß Christian Träsch spielte links, Serdar Tasci und Khalid Boulahrouz bildeten die Innenverteidigung, obwohl das Duo beim 3:3 gegen Hoffenheim mehrfach gepatzt hatte. In einer zunächst ausgeglichenen ersten Halbzeit hatten die Gäste anfangs die besseren Möglichkeiten. Nach 13 Minuten prüfte Konstantin Sirianow VfB-Keeper Jens Lehmann, der den Weitschuss zur Ecke abwehren konnte.

Auf der Gegenseite war Stuttgart lange nicht zwingend genug. Fast aus dem Nichts hatte dann Cacau die große Chance zur Führung, doch sein Schuss von der Strafraumgrenze traf nur den linken Pfosten (34.). Wenig später war es erneut Cacau, der eine scharfe Gomez-Hereingabe in aussichtsreicher Position nicht verwerten konnte.

Die vergebenen VfB-Chancen rächten sich kurz darauf. Portugals Nationalspieler Danny setzte sich auf der linken Seite gegen Ricardo Osorio durch, die maßgerechte Flanke drosch Semschow aus sieben Metern am chancenlosen Lehmann in die Maschen. Wie bereits in den vergangenen Spielen kassierten die Schwaben einen Treffer kurz vor dem Halbzeitpfiff.


Nach der Pause kamen die Schwaben mit Schwung aus der Kabine, ohne die Russen ernsthaft gefährden zu können. Zu vieles blieb Stückwerk, nur Einzel-Aktionen wie der Fernschuss von Mario Gomez (57.) sorgten für einen Hauch von Gefahr für das Zenit-Tor. Teamchef Babbel, der selbst als Spieler zweimal den UEFA-Cup geholt hatte, setzte alles auf eine Karte und brachte in Ciprian Marica einen dritten Stürmer. Doch das nutzte gegen die nach Gebharts Ausgleich kühl konternden Gäste nichts mehr. (dpa)