UEFA-Cup: HSV mit Luxus-Problem

HSV-Coach Martin Jol will 24 Jahre nach seinem letzten UEFA-Cup-Titel in den Niederlanden mit den Hanseaten nun gegen den NEC Nijmegen seinen ersten Sieg über eine Mannschaft aus dem Nachbarland einfahren.

Der letzte Erfolg des HSV gelang 1985 gegen Sparta Rotterdam (2:0). Danach kamen drei Niederlagen gegen Ajax Amsterdam, zuletzt im vergangenen Jahr. An diese Negativ-Erlebnis kann sich besonders Sportchef Dietmar Beiersdorfer erinnern. “Wir sind also gewarnt, müssen aufpassen und unsere Antennen ausfahren, wie Otto Rehhagel immer gesagt hat“, sagte Beiersdorfer vor dem Hinspiel in dem mit 12.500 Fußball-Fans besetzten Goffertstadion.

Dabei hat der Fußball-Bundesligist vor der Partie in Hollands ältester Stadt ein Luxus-Problem. Im insgesamt 99. Europacup-Auftritt kann Hamburgs Übungsleiter sowohl auf die Dienste seiner kroatischen Torjäger Ivica Olic (4 Treffer im UEFA-Pokal) und den in der Liga gesperrten Mladen Petric (5) als auch auf Paolo Guerrero zurückgreifen. Allerdings will Jol nicht mit allen drei Angreifern aufwarten. Olic oder Guerrero werden vor dem Top-Spiel vier Tage später bei Bayer Leverkusen eine Pause erhalten.

Die tun so, als ob wir eine Mannschaft wären wie Real Madrid. Aber für uns wird es eine schwierige Aufgabe“, meint Jol verwundert über den seiner Meinung nach nicht nachvollziehbaren großen Respekt, den Nijmegen dem HSV entgegenbringt. Dagegen findet er lobende Worte für den Gegner: “Nijmegen ist die einzige Mannschaft in Holland, die sieben Monate ungeschlagen war.” Dem Coach würde deshalb schon ein Unentschieden reichen.


Den Ruf der Unbesiegbarkeit hat der derzeitig in der Ehrendivision rangierende Club mittlerweile verloren. Bei der Generalprobe beim 1:1 gegen den SC Heerenveen blieb Nijmegen äußerst blass.

Man weiß nicht viel von der Mannschaft. Aber wir dürfen sie nicht unterschätzen. Sie hatten Spartak Moskau und Udinese Calcio in der Gruppe und haben sich trotzdem durchgekämpft“, sagte Nationalspieler Piotr Trochowski über den 110. der UEFA-Rangliste. Der Hamburger Sv findet sich auf Platz 31 wieder. “Wenn wir zwei überragende Tage erwischen, ist selbst gegen Hamburg ein Weiterkommen möglich“, sagte Nijmegens Coach Mario Been, der auf den verletzten dänischen Top-Stürmer Dennis Rommedahl verzichten muss.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Voraussichtliche Aufstellungen:
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NEC Nijmegen: Babos – Koenders, Pothuizen, Zomer, El Akchaoui – Sibum, Schöne, Davids – van Beukering, Janssen, Bouaouzan

Hamburger SV: Rost – Demel, Gravgaard, Mathijsen, Aogo – Jarolim, Alex Silva – Trochowski, Jansen – Petric, Olic

Schiedsrichter: Ceferin (Slowenien)