Internationale Pressestimmen zu Deutschland – Spanien

Der deutsche Traum ist geplatzt. Bei der Fußball Weltmeisterschaft in Südafrika ist die deutsche Fußball-Nationalmannschaft im Halbfinale an Spanien gescheitert. Carles Puyol (m) köpfte bei der 0:1 (0:0)-Niederlage der Deutschen das entscheidende Tor in der 73. Minute.

Die deutschen Mannschaft trifft nun im Spiel um Platz drei am kommenden Samstag (10.07.2010/20.30 h) auf Uruguay. Die Spanier dagegen stehen im Finale. Dort treffen sie am kommenden Sonntag (11. Juli/ 20.30 h) auf die Niederlande.

Wie gewohnt präsentieren wir auch heute, einen Tag nach dem Deutschland-Spiel, die internationalen Pressestimmen, in denen zu meist die Spanier mit ihren guten gezeigten Fußball gefeiert werden.

Internationale Pressestimmen zu Deutschland – Spanien:

SPANIEN: «El País»: «Heldenhaft und kunstvoll: Das beste Spanien steht im Finale. Das fantasievolle Spiel und das spanische Temperament haben die deutsche Maschine ausgeschaltet. Bislang hatte die Nationalelf ihr fußballerisches Können noch nicht unter Beweis stellen können. Aber im wichtigsten Augenblick zeigte sie ihre beste Version.»

«El Mundo»: «Spanien zieht die Welt in seinen Bann. Das Land hat ein Ticket in die Ewigkeit gelöst. Die Nationalelf hat wie noch nie gespielt und wie nie zuvor gewonnen. Die spanischen Spieler sind klein, aber was sie für ihr Land geleistet haben, ist die große Metapher einer Utopie. Deutschland, den Giganten der Vergangenheit, haben sie auf ein Nichts reduziert.»

«ABC»: «Es ist kein Traum: Spanien steht im WM-Finale.»

«El Periódico de Catalunya»: «Rote Herrlichkeit in Südafrika. Die spanische Nationalelf hat gespielt wie im Film und gewonnen wie die Deutschen – mit einem riesigen Kopfballtor.»

«As»: «Tiqui-taca und ein furioses Tor ! So wie Spanien gespielt hat, wird wohl im Paradies gespielt. Gegen das beste Deutschland der vergangenen Jahre hat die spanische Nationalelf einen entzückenden und hypnotischen Fußball entfaltet.»

«Marca»: Wir sind die Besten der Welt (und am Sonntag Weltmeister). Das war ein Meisterwerk, ein Tor für die Geschichte. Der perfekte Kopfball Puyols hat die riesigen Deutschen fertig gemacht. Deutschland hat im ganzen Spiel nur eine einzige Torchance gehabt.»

«Sport»: «Das, was wir in Durban gesehen haben, war ganz groß. Groß ist auch der historische Meilenstein, den die spanische Nationalmannschaft gesetzt hat.»

GROSSBRITANNIEN: «Daily Telegraph»: «Niemand erwartete die spanische Inquisition aus der Luft. … Das wäre doch bestimmt unter der Würde solcher Stilisten. Aber doch: Es war Puyol, dessen Haar in alle Richtungen flog, wie bei einem englischen Schäferhund auf Stöckchenjagd, der Spanien ins WM-Finale köpfte. Es war so, als entdeckte man die Rolling Stones als Straßenmusikanten am Leicester Square oder Lewis Hamilton beim Autoscooter auf dem Rummelplatz – einfach ziemlich unwahrscheinlich.»

«The Times»: «Wer zum Konter greift, wird durch den Konter umkommen. Joachim Löw ist mit Recht dafür gelobt worden, den besten Fußball der WM zu spielen. Gegen Spanien, einem stilistisch ganz anderen Gegner als Deutschlands vorherigen Widersachern, gelang es ihm allerdings nicht, eine effektive Alternative zu finden, und dafür musste er am Ende teuer bezahlen.»

«The Guardian»: «Spanien schreibt Geschichte, indem es sich wiederholt. Das Land zieht ins WM-Finale ein, weil es die Formel für Glorie gefunden hat.»

«The Independent»: «In einem Turnier der dauernden Revisionen, wo gute Rufe so schnell verloren gehen wie sie erarbeitet werden, zeigte sich, dass Deutschland das übrige Europa doch nicht so sehr distanziert hat. Gegen das englische und argentinische Chaos blühten sie auf. Gegen das dicht gestellte, quirlige spanische Mittelfeld ging die Geschichte anders aus.»

«The Sun»: «Puyols Überraschungsschlag versenkt die Deutschen – Das echte Spanien ist schließlich doch noch in Südafrika angekommen. Der deutsche Brummi wurde von der Straße gedrängt. Es war ein großartiger Schlagabtausch zwischen zwei europäischen Schwergewichten.

«Mirror»: «Spanien hat jahrzehntelang gelitten. Nun fand es den Weg ins gelobte Land. An einem Abend, wo Ballbesitz fast alles war, waren Vicente Del Bosques Männer einfach zu clever und einfallsreich für Deutschlands aufstrebende Generation.»

«Daily Mail»: «König Carles! Puyol feuert Spanien ins erste WM- Finale. Bei all der Schönheit ihres Fußballs der wundervoll kultivierten Füße war es das kompromisslose Biest aus dem Herzen der Abwehr, das Spanien ins Finale beförderte.»

«Daily Express»: Es ist wahrscheinlich nur ein kleiner Trost für den hellsehenden Tintenfisch im Aquarium in Oberhausen und die übrigen Einwohner dieser deutschen Stadt, dass sein untrügerisches Gespür für Sieger intakt geblieben ist.»

NIEDERLANDE: «Algemeen Dagblad»: «Spanien rechnete ab mit Deutschland, das in diesem Turnier Australien, Argentinien und England niedergeschmettert hatte. Doch in Durban war wenig zu sehen von diesem herzerfrischenden Spiel. Die Elf von Joachim Löw, der wieder seinen blauen Glückspulli angezogen hatte, wurde von Spanien in die Zange genommen.»

«De Telegraaf»: «Komm nur, Spanien! Oranje muss Sonntag in Johannesburg auf Kosten Spaniens Weltmeister werden. Die Spanier wirkten zwar viel stärker als Deutschland, doch den Unterschied in der Kampfkraft konnten sie erst spät in der zweiten Hälfte zur Wirkung bringen.»

«de Volkskrant»: «Joachim Löw wollte gern daran glauben, dass die Hackordnung von 2008 bei der WM 2010 nicht mehr gilt. Doch zwei Jahre nach dem Kniefall vor Spanien im EM-Finale mussten die Deutschen feststellen, dass sie die Kluft zwischen sich und dem Europameister zwar verkleinert, aber nicht geschlossen haben.»

«Voetbalkrant»: «In der zweiten Halbzeit kam Deutschland wieder hoch, aber Spanien nahm die Sache schnell in die eigenen Hände. Und Puyol bekam eine Chance, seinen Aussetzer in der ersten Hälfte wieder gut zu machen. Sein Kopfball war unhaltbar. Spanien spielte durch und kam nach seinem besten Kampf in diesem Turnier verdient weiter.»

ITALIEN: «La Gazzetta dello Sport»: «Fiesta Spagna, Ciao Germania. Del Bosque freut sich über seine 11 Bestien, Löw gibt sich geschlagen.»

«Tuttosport»: «Spanien geht in die Geschichte ein. Puyol wird zum Helden. Ciao Germania.»

«Corriere dello Sport»: «Puyol zwingt Deutschland nieder. Der Oktopus Paul hatte wieder recht. Sonntag wird die WM einen neuen Herrscher bekommen.»

«Il Secolo»: «Spanien Olé, die Spanier schreiben WM-Geschichte.»

«Corriere della Sera»: «Oktopus Paul irrt nicht ein einziges Mal.»

«La Repubblica»: «Das war zu viel Spanien für Deutschland. Die Beatles des Fußballs hören nicht auf zu spielen.»

«Libertà»: «Paul irrt nicht: Der Oktopus erwies sich als schlechtes Omen für die Deutschen.»

FRANKREICH: «Le Parisien»: «Spanien ist nur noch einen Schritt vom Paradies entfernt. Solide, energisch, anstatt brillant zu sein, haben sich die Spanier durch Puyols Kopfballtor für das Endspiel qualifiziert. Jetzt müssen sie am Sonntag nur noch die Niederlande besiegen.»

«Libération»: Alle Hoffnungen der Deutschen sind durch die zielstrebigen Roten zerstört worden. Die deutsche Mannschaft hat im Vergleich zu der Leistung, die sie in den letzten beiden Spielen gezeigt hat, furchtbar enttäuschend gespielt.»

«Le Figaro»: «Die Europameister haben die zaghaften Deutschen klar beherrscht. Mit ihrem Teamgeist und ihrem individuellen Stil waren sie stärker als die deutsche Mannschaft, die überraschend machtlos schien.»

«lequipe.fr»: «Der Ehrgeiz der Spanier im Halbfinale wurde belohnt. Die deutsche Mannschaft hat es nach dem Tor nicht mehr geschafft, ihre Versäumnisse der ersten 72 Minuten aufzuholen.»

SCHWEIZ: «Neue Zürcher Zeitung»: «Das von vielen Erwartungen und noch mehr Sehnsüchten begleitete Halbfinale zwischen Spanien und Deutschland in Durban entwickelte sich in Nüchternheit, brachte aber den richtigen Sieger hervor.»

«Basler Zeitung»: «Deutschland fand überhaupt nie ins Spiel, lief ständig dem Gegner hinterher und verstand es auch nicht, die einzige Großchance durch Einwechselspieler Toni Kroos zu verwerten. Die hochgelobten Schweinsteiger, Özil oder Klose blieben für einmal äußerst blass. Wären die Iberer gegen Spielende nicht so verspielt und ballverliebt gewesen – Deutschland hätte höher verloren.»

«Blick»: «Kopf hoch, Deutsche! Nur “wir” haben Spanien besiegt. Ein logisches Ergebnis. Denn Deutschland ist sich untreu geworden. Noch am Vortag hat Trainer Jogi Löw gesagt, man habe keine Chance gegen diese Spanier, wenn man nicht offensiv spiele. Doch was macht sein Team? Es wartet ab. Und wartet ab. Und wartet ab.»

«Tages-Anzeiger»: «Spanien beendet das deutsche Sommermärchen. 72 Minuten hatte diese Revanche des Finales der letzten EM auf eine derartige Explosion gewartet, auf einen solchen Gefühlsausbruch. Ab der 73. Minute waren die Deutschen gezwungen, nach vorne zu spielen. Sie taten das auch, aber nur irgendwie, ohne großen Plan. Sie fanden nicht die Lösung und nicht die Lücke im feuerroten Abwehrverbund.»

BELGIEN: «Het Laatste Nieuws»: «Übermächtig».

«Le Soir»: «Deutschland änderte vollkommen seine Spieltaktik und entschloss sich, nicht zu attackieren.»

PORTUGAL: «Diario de Noticias»: «Spanien hat Deutschland eine Lektion erteilt. 90 Minuten lang war Spanien mit seinem Schnellpassspiel Herr und Meister des Spiels in Durban. Xavi, Iniesta & Co. haben fast immer Räume entdeckt, wo es keinen Raum zu geben schien. Wichtiger noch: Sie haben einem Gegner weder Ball noch Räume überlassen».

«Correio da Manha»: «Das war ein Pass-Festival von Spanien, aber kein spektakuläres Spiel. Deutschland musste mit den Augen verteidigen, war nicht aggressiv genug, um Gefahr vor das Tor von Casillas zu bringen».

«O Jogo»: «Deutschland fand keine Antwort auf das flüssige Pass- Spiel der Spanier».

POLEN: «GAZETA WYBORCZA»: «Bei dieser WM läuft alles verkehrt. Die Deutschen werden den besten Eindruck hinterlassen, sie werden aber weder Gold noch Silber gewinnen. (…) Das Schicksal des deutschen Fußballers ist hart, sogar die Teilnahme am Halbfinale ist nichts besonderes. Jeder (deutsche) Spieler stammt aus einer Großmacht, die nach dem Krieg nur dreimal früher, im Viertelfinale, aufhören musste.»

«POLSKA»: «Drei Polen (Podolski, Klose, Trochowski) haben es nicht geschafft, Vicente del Bosques Künstler in den Griff zu kriegen. (…) Spanien hat den Sieg und Sprung ins Finale verdient, obwohl sie lange mit dem Kopf gegen die Wand wollten. Sie haben aber mehr getan, um dieses Spiel zu gewinnen. Die Deutschen haben auf Gegenangriff gesetzt, den sie in diesem Turnier auf das Niveau der Fußball-Poesie gehoben haben.»

«PRZEGLAD SPORTOWY»: «Dieses Spiel hat Joachim Löw verloren. Er galt bisher als der König der Taktik, hatte aber diesmal Angst, auf die neue deutsche Spielart zu setzen. Vielleicht war das aber seine einzige Chance, vielleicht war der Ausgang dieses Spiels von Anfang an entschieden?»

USA: «New York Times»: «Der Patient Spanien serviert einen K.o. Spanien setzte sich mit wunderbarem Egoismus durch. Anders als gegen England und Argentinien verlor Deutschland seinen Mut.»

«Los Angeles Times»: «Deutschland spielte zu vorsichtig gegen Spanien. Löw hat sie im Stich gelassen. Er schickte ein Team ins Moses Mabhida Stadion mit der Absicht zu verteidigen, anstatt selbst Toreschießen zu wollen. Warum?»

«Miami Herald»: «Spanien verdient im Finale. Katz-und-Maus-Spiel machte deutsche Verteidiger müde.

«The Boston Globe»: «Spanier tanzten Flamenco mit den Deutschen.»

SÜDAFRIKA: «Sowetan»: «Der finale Druck – Puyols Tor lässt Spanien durchkommen.»

«The Citizen»: «Olé, Olé – Viva Espana. Die Armada setzt ihre Segel fürs Finale – Puyol zerschmettert deutsche Träume.»

«The Star»: «Viva España! Ein erstes Finale – Puyol besiegelt es.»

«Business Day»: «Spanien regiert – Deutschlands WM-Lauf ist beendet, während die spanische Armada aufs WM-Finale Kurs nimmt.»

«The Times»: «Spanien segelt durch ins Finale.»

NIGERIA: «Vanguard»: «Ein Tor in der zweiten Halbzeit durch Barcelona- Verteidiger Carles Puyol brachte Spanien die verdiente Belohnung für ihren ständigen Druck gegen Deutschland. Spanien, gegenwärtig Europameister, spielt im Finale gegen die Niederlande. Es verspricht ein großartiges Spiel freien Angriffsfußballs zu werden.»

KENIA: «The Standard»: «Spanien zieht an Deutschland vorbei ins Finale. Die Spanier beherrschten das Spiel die meiste Zeit, mussten aber kämpfen, um die deutsche Seite zu besiegen, die ihr übliches Tempo fehlen ließ.»

DÄNEMARK: «B.T.»: «Mit dem einen Auge beweinen wir Deutschlands ehrenvolles Ausscheiden. Mit dem anderen strahlen wir, weil Spanien so außergewöhnlich gut spielt und seinen Erfolg verdient hat.»

«Ekstra Bladet»: «Puyol, diese Mischung aus Tarzan und Jesus, flog durch die Luft wie Superman. Ein Tintenfisch hat den spanischen Sieg vorhergesagt. Dann war es ein Hai, der auf brutale Weise den deutschen WM-Traum fraß.»

SCHWEDEN: «Aftonbladet»: «Das schöne, junge Deutschland benötigte zwei Jahre, um die eigene Variante des spektakulären spanischen Fußballs einzustudieren. Spanien benötigte 90 Minuten, um zu zeigen, dass die Deutschen noch nicht ganz am Ziel sind.»

«Expressen»: «Der alte, faltige, langhaarige Puyol entschied das Duell gegen die Jugend. Spanien bereitet sich jetzt auf das Finale vor und Deutschland auf eine strahlende Zukunft.»

RUSSLAND: «Sport Express»: «Puyol bestraft eine deutsche Mannschaft ohne Durchschlagskraft. Trochowski konnte Müller nicht ersetzen, eine Schwachstelle war Boateng: Über seine Abwehrseite liefen dreimal mehr spanische Angriffe als über die Seite seines Kollegen Lahm.»

«Sowjetski Sport»: «Sieg für Spanien – und das Oberhausener Kraken-Orakel: Tintenfisch Paul hat es vorher gewusst. Die junge deutsche Mannschaft hat dem Druck der Spanier nicht standgehalten.»

BULGARIEN: «24 Tschassa»: «Der spanische Wirbel verwehte die deutschen Träume. (…) Deutschland hatte keine Antwort auf die (spanische) Herausforderung.»

TÜRKEI: «Fanatik»: «Die Toros verpassen den Panzern einen historischen Stoß. Mesuts Deutsche wollten Revanche für die EURO 2008, es gab aber dasselbe Resultat. Erstmals zieht der Stier ins Finale ein.»

«Habertürk»: «Spanien stoppt deutschen Allrad. Mit dem schönen Kopfballtor von Puyol zieht Spanien erstmals ins Finale ein. Am Ende lachte der Toro.»

«Hürriyet»: «Der Oktopus wusste es wieder. Die Toros haben Deutschland mit dem Tor von Puyol umgeworfen.»

ISRAEL: «Jediot Achronot»: «Puyols Kopfball hat dem Europameister einen weiteren dünnen 1:0-Sieg und das erste WM-Endspiel in der Geschichte beschert. Deutschland, das seine Munition gegen England und Argentinien verschossen hatte, bleibt nur die Erinnerung.»

«Haaretz»: «España über Deutschland»

ABU DHABI: «The National»: «Löws junge Mannschaft wirkte verloren, wenn sie den Ball hatte… Del Bosques Meisterschüler haben den Deutschen eine Lektion erteilt.»

BRASILIEN: «Lance!»: «Durch das Auftreten in den vergangenen Spielen und die Schützenfeste gegen England und Argentinien war Deutschland einer der Favoriten. Aber gegenüber einem Spanien, das den Ballbesitz zu seiner stärksten Waffe machte, wurde es total abgebremst. Ein historischer Tag für die Spanier.»

«Estado de São Paulo»: «Spanien hat sehr reif gespielt gegen Deutschland, das bis gestern die Sensation der WM war. Spanien spielte mit der Überzeugung der Gewinner und kommt mit der Kraft des Giganten auf die letzte Stufe. So wie Holland. Ein adäquates Finale.»

«Folha de São Paulo»: «Spanien hat sehr verdient gegen Deutschland gewonnen. Und das 1:0 war wenig für seine Überlegenheit.»

URUGUAY: «El Pais»: «Deutschland verlor im unpassendsten Augenblick seine Angriffslust. Nach acht Toren in zwei vorangegangenen Spielen setzte die deutsche Mannschaft auf eine viel defensivere Taktik, wartete auf den Gegner und verlor schließlich gegen Spanien. Der atemberaubende und überzeugende Fußball, mit dem Deutschland England 4:1 und Argentinien 4:0 bezwungen hatte, war plötzlich nur eine Erinnerung. Trainer Löw setzte dafür auf eine vorsichtige Taktik – vielleicht aus übergroßem Respekt vor dem Gegner – und überließ die Initiative einem Spanien, dass gerade dann besonders gut ist, wenn es den Ball besitzt. Deutschland litt auch an der Abwesenheit von Thomas Müller.»

ARGENTINIEN: «Olé»: «Der tiefe Fall des Peinigers. Schweinsteiger kämpft mit dem Tintenfisch Paul um den Titel des in Argentinien meistgehassten Teilnehmers dieser WM. Deshalb wird sicher der eine oder andere still gelächelt haben, als er Schweinsteiger nach der deutschen Niederlage mit gesenktem Blick den ‘Staub der Niederlage fressen’ sah. Bastian Schweinsteiger, der deutsche Mittelfeldspieler, der die Gemüter vor dem Spiel gegen Argentinien mit einem ganzen Schwall an Kritik an Argentinien angeheizt hatte, kehrt mit gebrochenem Herzen nach Deutschland zurück.»