Fußball WM 2010: Torwart schockt England: Nur 1:1 gegen USA

Gleich zum Auftakt bei der Fußball-WM in Südafrika hat Pannen-Keeper Robert Green Englands Titeljägern einen Dämpfer versetzt. Die zahnlosen “Three Lions” mussten sich nach einem kapitalen Aussetzer ihres Schlussmanns in Rustenburg mit einem 1:1 (1:1)-Unentschieden gegen US-Boys begnügen.

Dem WM-Debütant Green rutschte in der 40. Minute Clint Dempseys harmloser Schuss durch die Hände und trudelte zum 1:1-Ausgleich ins Tor. Vor 38 646 Zuschauern brachte der schwache Favorit nicht mehr als das frühe Führungstor von Steven Gerrard (4.) zustande. Mit dem Remis steht England schon gegen Algerien unter Druck.

Erst kurz vor dem Anpfiff, also wie angekündigt, lüftete Englands Trainer Fabio Capello das Geheimnis um seine Startelf. Im Tor gab er Green vor “Oldie” David James und im linken Mittelfeld überraschend James Milner vor Joe Cole den Vorzug. Der italienische Coach hatte mit seiner Last-Minute-Nominierung die Engländer offensichtlich so richtig heiß gemacht. Denn die “Three Lions” legten los wie die Feuerwehr – und gleich der erste Angriff führte zur Führung. Gerrard spielte Doppelpass mit Emile Heskey und schob das Spielgerät eiskalt zu seinem 17. Länderspiel-Tor ein.

Die Briten zeigten in der Folge in der Abwehr einige Schwächen, die die forsch zu Werke gehenden US-Boys allerdings nicht zu nutzen vermochten. Jozy Altidore in der 19. Minute und Oguchi Onyewu (26.) vergaben gute Möglichkeiten durch Kopfbälle. Englands Hintermannschaft zeigte sich bei hohen Bällen unerwartet anfällig.

In der 40. Minute half dann Pechvogel Green fleißig mit: Den harmlosen Linksschuss von Dempsey ließ er durch die Hände rutschen und setzte damit die Serie der Engländer auf der Problemposition im Kasten fort. Beide Entscheidungen Capellos erwiesen sich damit schnell als unglücklich. Denn der mittlerweile an der Seitenlinie tobende Trainer hatte den gegen die flinken Amerikaner indisponierten und bereits mit der Gelben Karte verwarnten Milner ausgewechselt.

In den zweiten 45 Minuten versuchten die Engländer, für mehr Impulse zu sorgen und den in der Luft hängenden Stürmer Wayne Rooney endlich mal gut in Szene zu setzen. In der 51. Minute zog dessen Nebenmann Heskey freistehend von der Strafraumgrenze ab, aber der starke US-Schlussmann Tim Howard reagierte aber ebenso glänzend wie gegen Frank Lampard in der 63. Minute. Doch auch der von Landon Donovan oft gut in Szene gesetzte Confed-Cup-Finalist aus dem lezten Jahr blieb gefährlich. So konnte dann auch Keeper Green seine Klasse unter Beweis stellen, als er einen Schuss von Altidore aus der Nahdistanz reaktionsschnell an den Pfosten lenkte (64.).

In der Schlussphase ging das Spiel hin und her. Rooney (74.) und kurze Zeit später Shaun Wright- Phillips (75.) hatten den zweiten Treffer für England auf dem Fuß. In der Schlussphase brachte der englische Trainer auch noch Angreifer Peter Crouch, doch auch ihm gelang nicht der ersehnte Siegtreffer.

Torschütze Clint Dempsey (r) lässt
sich von der US-Bank feiern.