Paraguay steht dank der Nervenstärke vom Punkt erstmals in einem Viertelfinale einer Fußball WM. Am Dienstagnachmittag gewannen die “Guaranis” den Achtelfinal-Langweiler gegen Japan mit 5:3 im Elfmeterschießen und schreiben mit dem Einzug ins Viertelfinale Fußball-Geschichte für ihr Land.
Vor 36 742 Zuschauer im Loftus-Versfeld-Stadion leistet sich Yuichi Komano für das “Nippon-Team” den entscheidenden Fehlschuss und knallte das Leder gegen die Latte (Foto). Beide Mannschaften hatten in 120 niveauarmen Minuten kein Tor zustande gebracht. In der Runde der letzten Acht treffen die Südamerikaner nun im Ellis Park Stadion von Johannesburg auf den Sieger der Achtelfinal-Partie Spanien und Portugal.
Die Fans bekamen beim letzten WM-Spiel in Pretoria Fehlpässe, Ungenauigkeiten und wenig Tempo – statt schwungvollem Angriffsfußball oder anders gesagt ein Duell Not gegen Elend mussten sich die Zuschauer ansehen. Zwei Stunden lang wurde die Geduld auf eine harte Probe gestellt. Die größte Chance dem Elfmeterschießen zu entgehen, vergab der eingewechselte Dortmunder Nelson Valdez (97.).
Unter der Regie des Ex-Bundesligaspielers Roque Santa Cruz (FC Bayern) erkämpften sich die Südamerikaner zwar Feldvorteile, blieben aber schon wie im letzten Vorrundenspiel gegen Neuseeland im Abschluss harmlos. “Wir wollen das Match beherrschen, entscheidend ist die Frage des Ballbesitzes“, hatte Trainer Gerardo Martino vorher als Devise ausgegeben. Es sprang jedoch bei 61 Prozent Ballbesitz nichts Zählbares heraus.
Da auch die defensiv ausgerichtete Mannschaft von Takeshi Okada kaum etwas zur Attraktivität des Spiels beitragen konnte oder wollte, blieb das Spiel auf untersten Niveau. Barrios sorgte nach 20 Minuten Langeweile für den ersten Aufreger des Spiels. Der Akteur von Borussia Dortmund setzte sich auf engstem Raum gegen zwei Defensivspieler durch, allerdings konnte er mit seinem unplatzierten Schuss Keeper Eiji Kawashima nicht überwinden. Die Japaner demonstriertem im direkten Gegenzug wie schon in der Vorrundenpartie gegen Dänemark ihre Stärke bei Distanzschüssen, der Schuss aus gut 25 Metern von Daisuke Matsui (22.) landete an der Latte.
Auch in den zweiten 45 Minuten lösten beide Teams die Handbremse nicht. Zäh und schwerfällig schleppte sich das Spiel bis zur 56. Minute dahin, ehe Edgar Benitez den nächsten Torschuss abgab. Abwehrspieler Yuji Nakazawa lenkte das Spielgerät zur Ecke. Auch Cristian Riveros (59.) konnte Japans Schlussmann Kawashima per Kopf nicht überlisten. Die Aktionen der Japaner wurden mit der Einwechslung von Shinji Okazaki in der Schlussphase des Spiels etwas zielstrebiger, doch für einen Treffer innerhalb in der regulären Spielzeit kamen auch die Asiaten nicht infrage.