Fußball-WM 2010: Englands Rooney erhält Maulkorb

Angreifer Wayne Rooney hat vor dem Start der WM 2010 in Südafrika einen Maulkorb erhalten.

So warnte Mannschaftskapitän Steven Gerrard den hitzköpfigen Goalgetter, dass er seinen Frust am Gegner abarbeiten solle und nicht beim Unparteiischen. Rooney sei erfahren genug damit umzugehen.

So soll sich das Brasilianische Schiedsrichter-Gespann vor dem Auftaktmatch der “Three Lions” gegen die USA am 12. Juni bereits mit einem Schimpfwort-Crashkurs auf verbale Fehltritte von Rooney vorbereitet haben. Schiedsrichter Carlos Simon und seine beiden Kollegen an der Linie hatte eine Liste mit 20 englischen Beleidigungen studiert. Dies zumindest berichten englische Medien. “Dann heißt eben die Ansage: Nicht fluchen“, so Gerrard. Die FIFA indes teilte mit, dass man keine solche Liste unter den Schiedsrichtern verteilt habe.

Seit geraumer Zeit schwellt im WM-Quartier der Engländer eine heiße Debatte um die Disziplin. Grund war die Schiedsrichter-Beleidigung Rooneys im WM-Abschlusstest. Mittelfeldmann Gerrard sagte, dass alle Akteure von den Trainern aufgefordert worden sind, “ihre Emotionen in die richtigen Bahnen zu lenken.”

Emile Heskey dagegen stellte sich auf die Seite von Rooney: “Er will einfach nur gewinnen. Er ist so heißblütig und trägt sein Herz auf der Zunge“, so der Sturmpartner.

Rooney selbst kann sich auf eine Gratwanderung zwischen brennendem Ehrgeiz und gebotener Coolness einrichten. Bei der WM vor vier Jahren in Deutschland hatte er sich nicht unter Kontrolle, als er nach einem Frust-Tritt gegen Portugals Ricardo Carvalho im Viertelfinale vom Platz flog.

Insbesondere wegen der immer wieder vorkommenden Flüche des Goalgetters von ManU wollen die Schiedsrichter in der Partie gegen die US-Boys genau hinhören. “Wir müssen lernen, welche Worte die Spieler benutzen. Alle Spieler fluchen, das wissen wir“, sagte einer der beiden Assis von Schiedsrichter Simon.

Die Amerikaner muss Rooney dagegen nicht fürchten. “Nein, wir werden nicht versuchen, ihn aufzuziehen. So etwas machen wir nicht“, sagte Cheftrainer Bob Bradley.