Fußball WM 2010: Eine Analyse der Gruppenphase Teil II

Eine Analyse von Fußball-blabla-Redakteur Savas Savidis, nach dem Ende der Gruppenspiele bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika. Teil II

Griechenland

Trotz des Ausscheidens in der Gruppenphase, können die Griechen erhoben Hauptes abtreten. Das 2:1 gegen Nigeria war der erste WM-Sieg der Hellenen – das erste Tor in der WM-Geschichte des Landes schoss Dimitrios Salpingidis. Zum Weiterkommen reichte es aber nicht, da die anderen beiden Spiele gegen Südkorea und Argentinien mit je 0:2 verloren gingen.

Trauriger stimmte eher der Abgang von Otto Rehhagel, der nach neun erfolgreichen Jahren das Amt des Trainers abgibt. Obwohl es von griechischen Medien böse Tritte gegen den deutschen Erfolgscoach gab, sollte sein großer Verdienst in den Vordergrund gestellt werden.

“Rehakles” führte die großen Außenseiter vom Mittelmeer 2004 zum Europameisterschaftstitel. Seit seiner Amtszeit haben sich die Griechen vom 65. auf den 13. Rang der Fifa-Fußball-Weltrangliste verbessert. So ein Sprung ist noch keinem Trainer vorher gelungen. Einfach sensationell! Seine Defensiv-Taktik brachte ihm nicht viele Freunde ein, aber eben Erfolg. Rehhagel hat bei dieser Weltmeisterschaft am Kap, alles aus der Mannschaft herausgeholt, mehr war mit diesen Einzelspieler nicht möglich. Wie der Essener schon sagte, hat er keine Ronaldos, Messis oder Kakás.

Südafrika

Die “Bafana Bafana” konnte ihren Heimvorteil mit lautstarken Vuvuzelas leider nicht nutzen. Obwohl das Team vom scheidenden Trainer Carlos Alberto Parreira ihr letztes Gruppenspiel gegen Frankreich gewann (2:1), reichte es nach einem 1:1 (Mexiko) und einem 0:3 (Uruguay), nicht zum Achtelfinaleinzug.

WM-Geschichte hat das südafrikanische Team dennoch geschrieben: zum ersten Mal scheidet ein Gastgeberland bei einer Weltmeisterschaft in der Vorrunde aus. Schade! Die mutig und kämpferisch klasse “Bafana Bafana”, haderte mit dem nicht gewonnen Eröffnungsspiel gegen Mexiko, als Siphiwe Tshabalala das viel umjubelte Traumtor schoss- und Südafrika am Ende mit einem Gegentor durch Rafael Marquez den Ausgleich hinnehmen musste. Das ersehnte “Wunder von Bloemfontein” blieb aus. Die Stimmung im Lande sollte trotz dessen nicht kippen, die WM läuft noch bis zum 11. Juli, und solange ist Feiern und Fußballschauen weiter angesagt.

Afrikanische Mannschaften

Sechs Mannschaften vom Schwarzen Kontinent hatten sich für die Weltmeisterschaft am Kap qualifiziert. Nach dem Ende der Vorrundenspiele ist nur noch ein Team übriggeblieben: Ghana. Die “Black Stars” sind trotz der 0:1-Niederlage gegen das DFB-Team ins Achtelfinale eingezogen, und zeigten von allen afrikanischen Mannschaften auch die überzeugendste Leistung. Ex-Hertha-Profi, Kevin-Prince Boateng, Bruder von Deutschlands-Verteidiger Jérome Boateng, lenkte die Geschicke im Mittelfeld, strahlte Torgefahr aus und freute sich über die beiden Elfmetertreffer von Asamoah Gyan gegen Serbien (1:0) und Australien (1:1), die das Weiterkommen sicherten.

Die restlichen fünf Vertreter Afrikas, schieden sang und klanglos in der Gruppenphase aus: Kamerun, die Elfenbeinküste (Geheimfavorit um Stürmer Didier Drogba), Nigeria, Südafrika und Algerien hatten letztendlich nicht die nötige Qualität (Algerien, Nigeria, Kamerun) oder das nötige Glück (Südafrika, Elfenbeinküste), um in die Runde der letzten 16 einzuziehen. Jetzt ruhen die ganzen Hoffnungen auf Ghana, das mit dem 2:1 n.V. gegen die USA, ins Viertelfinale eingezogen ist. Ab jetzt ist alles möglich! Die K.o.-Runde bietet immer Adrenalin und Überraschungen pur! Die Emotionen sind nicht mehr aufzuhalten. (Savas Savidis)

Was ist Ihre Meinung: Sind diese Mannschaften überraschend ausgeschieden oder war das Aus absehbar?