Fußball WM 2010: Boateng und Gyan schießen Ghana ins Viertelfinale

Kevin-Prince Boateng und Asamoah Gyan haben Ghana zum ersten Mal in ein Viertelfinale geschossen und die “Black Stars” zum Stolz des “Schwarzen Kontinents” gemacht. Mit seinem Tor in der 3. Minute der Verlängerung sicherte Gyan – Stürmer von Stade Rennes – den 2:1 (1:1, 1:0)-Erfolg nach Verlängerung gegen die USA.

Kevin-Prince Boateng (5.) hatte Ghana vor 34.976 Zuschauern in Rustenburg in Führung gebracht und so den Weg zum dritten Viertelfinaleinzug eines afrikanischen Landes nach Kamerun (1990) und Senegal (2002) geebnet. Nun wartet im Viertelfinale Uruguay.

Der ehemalige Akteur des FC Bayern München, Landon Donovan, schaffte für die Amerikaner in der 62. Minute per Foulelfmeter nur den zwischenzeitlichen Ausgleich. Auf der Tribüne drückten Rock-Legende Mick Jagger, Basketball-Star Kobe Bryant und Ex-Präsident Bill Clinton wie Millionen US-Fans in der Heimat vergeblich die Daumen. Bereits vor vier Jahren bei der WM In Deutschland waren die Kicker aus den Vereinigten Staaten an Ghana gescheitert – damals allerdings nach einer 1:2-Niederlage im Gruppenfinale bereits in der Vorrunde.

Vom Anpfiff weg stürmte Ghana munter drauflos und hinterließ damit sofort Wirkung bei den US-Boys, die keine Ordnung fanden und große Schwächen in der Abwehr offenbarten. Allen voran Ricardo Clark, der überfordert wirkte. Nach einer halben Stunde musste der Mittelfeldspieler vom Bundesligisten Eintracht Frankfurt seinen Platz räumen.

Boateng traf gleich mit dem ersten Schuss ins Schwarze und die Amerikaner mitten ins Herz. Der in Berlin geborene Akteur überwand US-Schlussmann Tim Howard mit einem Flachschuss aus 17 Metern, vorausgegangen war ein leichter Ballverlust von Clark. Es war das erste Länderspieltor von Boateng, der in der 77. Minute wegen einer Oberschenkelverletzung humpelnd ausgewechselt wurde.

Der frühe Treffer verlieh den einzigen im Turnier verbliebenen Afrikanern zusätzlich Flügel. Mit hoher Lauf- und Einsatzbereitschaft wurde der langsam um Linie bemühte Gegner in Schach gehalten. Lediglich vor dem Kasten fehlte es Ghana wie schon in der Vorrunde an der nötigen Kaltschnäuzigkeit. Gyan scheiterte in der 18. Minute mit einem Freistoß an Howard, und auch Kwadwo Asamoah (37.) fand im Torwart seinen Meister.

In der ersten Hälfte wackelte Ghanas kompakte Abwehr nur einmal. In der 35. Minute tauchte Robbie Findley frei vor dem Tor der Afrikaner auf, scheiterte allerdings an Richard Kingson. Die Quittung vom Trainer folgte prompt, denn Findley musste nach der Pause in der Kabine bleiben und wurde durch den ehemaligen Bundesliga-Akteur Benny Feilhaber ersetzt.

In den zweiten 45 Minuten rissen die USA die Initiative an sich und setzten Ghana mit zunehmender Spieldauer unter Druck. Clint Dempsey konnte das Abwehr-Bollwerk knacken, tankte sich durch den Strafraum und wurde von Jonathan Mensah gelegt. Den fälligen Strafstoß verwandelte Donovan sicher zum 1:1-Ausgleich.

Den Schock über das Gegentor verdaute der deutsche Vorrundengegner nur mühsam. Der Schlussmann von Ghana rückte immer mehr in den Mittelpunkt, als er sein Mannschaft gegen Michael Bradley und Jozy Altidore vor einem weiteren Gegentreffern bewahrte. In der 80. Minute verpasste erneut Altidore die Entscheidung. Dies rächte sich dann für die US-Boy in der 3. Minute der Verlängerung.

Ghanas Asamoah Gyan feiert sein
Tor zum 2:1 in der Verlängerung