DFB will Nachwuchsarbeit weiter vorantreiben

Durch den EM-Titelgewinn der U-19-Auswahl sieht sich der Deutsche Fußball-Bund (DFB) in seiner Arbeit im Nachwuchsbereich bestätigt und will die Förderung seiner Talente weiter vorantreiben.

Wir werden in noch stärkerem Maße die Ausbildung der individuellen Fähigkeiten der Spieler in den Mittelpunkt stellen“, sagte DFB-Trainer Bernd Stöber am Rande des 51. Internationalen Trainer-Kongresses in Wiesbaden.

Der DFB folgt damit einem Trend, der sich bei der EM-2008 in Österreich und der Schweiz bereits zu erkennen war. “Mit Spanien hat dort das beste Team gewonnen, aber auch dank der Persönlichkeiten, die auf dem Platz standen“, sagte der Übungsleiter des Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg, Felix Magath. Zwar sollte die Taktik, laut DFB-Chefausbilder Frank Wormuth, in Zukunft nicht vernachlässigt werden, aber “sie wird kein Schwerpunkt mehr sein.”


Nach Auffassung Stöbers sei die Arbeit im Nachwuchsbereich des DFB seit beinahe zehn Jahren vorbildlich und man fange nun an, die Früchte zu ernten. “Die EM 2000 war ein heilsamer Wendepunkt. Von da an wurde die Arbeit auch in der Bundesliga intensiviert. Es wurden Nachwuchszentren gebildet, die wöchentlichen Trainingseinheiten wurden von drei auf fünf oder sechs erhöht. Es hat sich seither unglaublich viel getan, aber es gibt auch noch viel zu tun“, sagte Stöber. Die von Coach Horst Hrubesch zum ersten Titelgewinn einer Nachwuchsmannschaft seit 16 Jahren geführte U-19-Truppe sei ein absoluter Ausnahme-Jahrgang.

Matthias Sammer sieht den DFB ebenfalls auf dem richtigen Weg. “Die Rahmenbedingungen, die wir unseren DFB-Teams ab der U 15 zur Verfügung stellen, sind hervorragend. Jede Mannschaft wird neben Chef- und Co-Trainer von einem Torwarttrainer, einem Psychologen, dem Mannschaftsarzt und zwei Physiotherapeuten begleitet“, so der Sportdirektor in einem Gespräch mit der “Frankfurter Rundschau”.

Der DFB habe während der U-19-EURO in Tschechien einen Video-Manager am Ort gehabt. Zudem wird der Verband einen holländischen Techniktrainer mit an Bord holen, kündigte Sammer an. Trotz des Titelgewinns riet er den Hrubesch-Schützlingen, nicht die Bodenhaftung zu verlieren. “Sie müssen begreifen, dass sie ganz am Anfang stehen. Wer glaubt, er habe es geschafft, der hätte jetzt schon verloren“, so der Sportdirektor.