DFB Pokal: Dresden Fans randalieren in Hannover

Anscheinend können sie es nicht lassen, die Fans von Dynamo Dresden. Nach den schweren Ausschreitungen im letzten Jahr beim Pokalspiel in Dortmund wurde der Verein erst vom laufenden Wettbewerb ausgeschlossen, in höherer Instanz dann doch auf Bewährung zugelassen. Nun haben die Hooligans aus der Elbstadt in Hannover wieder zugeschlagen.

Die Polizei hatte die Begegnung im Vorfeld als ein Risikospiel eingestuft und etwa 1.000 Beamte aufgeboten. Doch schon auf dem Weg zum Stadion zündeten die Dynamo-Fans Bengalos und andere pyrotechnische Gegenstände an. Einige von ihnen versuchten, Anhänger von Hannover anzugreifen. Daraufhin nahm die Polizei 15 Gäste-Fans vorläufig fest.

Am Stadion ging es dann richtig zur Sache. Um die Einlasskontrollen zu umgehen, stürmten die Dresdner den Südeingang, gingen auf die Ordnungskräfte los, kletterten über die Absperrungen. Die Ordner waren machtlos gegen den Ansturm. Kaum im Stadion, zündeten die Dynamo-Anhänger wieder die verbotenen Bengalos. Die Lage beruhigte sich erst, als die Bereitschaftspolizei massiv eingriff. Aber da gab es bereits mehrere Verletzte. Ein Polizeisprecher sagte später, man habe dieses Szenario vorausgesehen und sich entsprechend eingestellt. Trotzdem konnten die Beamten die Eskalation nicht komplett verhindern.

Während des Spiels wurden weiterhin Feuerwerkskörper abgebrannt – und zwar von Fans beider Mannschaften. Als dann Dresden im Elfmeterschießen verloren hatte, stürmten rund 200 Anhänger das Spielfeld. Diesmal bekam die Polizei die Situation allerdings schnell unter Kontrolle. Die Gesamtbilanz des Abends ist trotzdem traurig und erschreckend: neun Verletzte (darunter vier Polizisten), über 20 Festnahmen plus Sachschäden. Für den Dresdner Fußballclub dürfte es jetzt eng werden. Wenn der DFB konsequent ist, spielt Dynamo nächstes Jahr nicht im Pokal.