Ballack muss WM-Qualifikationsspiele absagen

Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack wird bei den ersten beiden Qualifikationsspielen zur WM 2010 in Südafrika gegen Liechtenstein und Finnland nicht mitwirken können. Der Mittelfeld-Akteur musste eine Teilnahme wegen einer Verletzung des linken Mittelfuß absagen.

Die Diagnose hat sich bestätigt, die unser Chelsea-Arzt gestellt hat. Das bedeutet mindestens zwei Wochen Pause“, erklärte Ballack am Rande des Abschiedsspiel von Oliver Kahn. Zuvor wurde Ballack von DFB-Doc Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt untersucht. “Es ist eine Entzündung, aber nichts Ernstes“, berichtet der 31 Jahre alte Spieler des FC Chelsea nach der Untersuchung.

Bundestrainer Joachim Löw sprach von einer “massiven Sehnenverletzung“, die einen Einsatz in Vaduz gegen Liechtenstein oder vier Tage später in Helsinki gegen Finnland ausschließe. Nachnominieren wird der Coach indes aber keinen mehr. “Wir sind im Mittelfeld gut aufgestellt. Einige andere Spieler können sich jetzt beweisen“, sagte Löw der dpa.


Somit geht der EM-Zweite mit einem 20-Mann-Kader die ersten beiden Qualifikationsspiele an. Zuvor hatte schon Torsten Frings (Nasenbeinbruch) abgesagt. Am Montag hatte der Übungsleiter etwas überraschend Außenverteidiger Andreas Hinkel nachnominiert. Hinkel steht erstmals seit drei Jahren wieder im Kader der DFB-Auswahl. “Das kam für mich völlig überraschend. Es ist schön, wieder dabei zu sein“, so Hinkel, der in der Halbzeitpause in der Münchner Arena eingewechselt wurde.

Ballack plagt sich seit gut 14 Tagen mit dieser Verletzung rum und hatte sowohl das Länderspiel gegen Belgien (2:0) am 20. August als auch die Ligapartie seines FC Chelsea gegen Tottenham Hotspur (1:1) verpasst. Auch bei gestrigen 1:1 zwischen dem deutschen Rekordmeister und der Nationalmannschaft beim Abschied von Kahn war er Zuschauer.


Zuvor hatten Ballack und Teammanager Oliver Bierhoff ihren Streit zwei Monate nach dem EM-Endspiel beigelegt. Nach DFB-Angaben haben beide Beteiligten in einem Vier-Augen-Gespräch Meinungsverschiedenheiten die nach dem 0:1 gegen Spanien aufkamen beseitigt. “Die Situation wurde sachlich erörtert. Es gibt keinerlei Ressentiments“, sagte DFB-Mediendirektor Harald Stenger. “Wir haben locker zusammengesessen. Das war kein großes Ding“, meinte Ballack.

Nach dem verlorenen Endspiel war es auf dem Grün des Wiener Ernst- Happel-Stadions zu einem Streit zwischen Ballack und Bierhoff gekommen. Bierhoff hatte den enttäuschten Kapitän nach der Niederlage aufgefordert, mit einem “Danke”-Transparent zu den deutschen Anhängern in die Kurve zu gehen. Dies hatte Ballack mit deutlichen Worten abgelehnt. Andere Spieler griffen schlichtend ein.

Löw hatte alle 21 Spieler seines Kaders für den Qualifikationsauftakt beim Treffpunkt vor den Toren München begrüßen können. Unmittelbar danach hatte auch er mit Ballack über den EM- Vorfall und dessen Gesundheitszustand gesprochen. Nach der Untersuchung bei Müller-Wohlfahrt kam dann aber das Aus für Ballacks vage Hoffnungen auf Einsätze in den kommenden Länderspielen. (dpa)